...im Kleingarten - OGV Wiesental

Direkt zum Seiteninhalt
Pflanzenschutz im Kleingarten siehe die Broschüre des LTZ (Augustenberg).
 
Dort sind die erlaubten Pflanzenschutzmittel für den Kleingarten und ihre Anwendung aufgeführt.
Ausführliche Informationen zum Pflanzenschutz und zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Haus- und Kleingarten finden Sie in der LTZ Broschüre.


Mit Kräuterjauchen gegen Krankheiten und Schädlinge
sowie Biologische Spritzmittel
Kräuterjauchen und mehr                                     A. Köhler  4/2022

Die Mengen können dem Verhältnis entsprechend verkleinert bzw. vergrößert werden.

Die angesetzten Brühen, Tee’s oder Jauchen sollten nicht in Kinderhände!

Braunfäule an Tomaten
Magermilch als Spritzmittel: Fettarme Frischmilch oder Molke, keine H-Milch sie ist nicht wirksam. Die Milch wird mit Wasser 1:3 verdünnt, d.h. 1 Ltr Milch / 3 Ltr. Wasser.
Einmal wird wöchentlich gespritzt von oben und unten.
Brennnessel
Inhalt: Stickstoff, Spurenelemente wie Eisen, Silizium (Kieselsäure), Magnesium sowie Nesselgift und Säuren.
Düngung/Blattstärkung: Brennnesseljauche: 1 kg Brennnessel auf 10 Ltr. Wasser mindestens 4 Tage einweichen (vergären) 1:10 verdünnt zum Angießen. (Steinmehl beim Vergären dazu, vermindert den Geruch)
Gegen Blattläuse: Brennnesseltee/Auszug: 1 kg Brennnesseln auf 10 Ltr. Wasser 12 – 24 Stunden ziehen lassen dann unverdünnt gründlich spritzen. (nicht länger als 3 Tage stehen lassen)
Ackerschachtelhalm (Zinnkraut), (Katzenschwanz) für den Schutz der Pflanzen
Inhalt: Kieselsäure
Festigt die Zellwände, Schutz vor dem Eindringen von Pilzkrankheiten sowie vor der Lauchmotte.
Zinnkraut: 1 kg frisches- oder 150gr getrocknetes Kraut in 10 Ltr. Wasser 24 Stunden einweichen und anschließend 30 Min. schwach kochen. Abkühlen lassen und durchsieben. (Kieselsäure ist schwer löslich). Die Kieselsäure, die über das Blatt aufgenommen wird, stärkt die Zellstruktur und macht dadurch die Pflanze widerstandsfähiger. Pilzsporen haben hier schlechte Bedingungen Fuß zu fassen. Gibt man noch etwas Backpulver dazu, wirkt diese Mischung gegen Krankheiten.
Anschließend im Verhältnis ca. 1:3 bis 1:5 mit Regenwasser verdünnen und morgens früh die Rosen damit spritzen. Morgens deswegen, weil die Rosen die Säure besser über das Blatt aufnehmen können, wenn sie assimilieren. Alle anderen Spritzungen sollten eher abends erfolgen! (kein Regenwasser??? dann das Wasser 1 bis 2 Tage sehen lassen und dann verwenden)
Gegen Pilzkrankheiten und Milben alle 14 Tage vorbeugend spritzen.
Bis August kann Zinnkraut gesammelt werden. Oder in Drogerien und Apotheken gibt es für wenig Geld getrocknetes Kraut zu kaufen.
Rainfarn Inhalt: Ätherische Öle, Gegen Blattläuse, Wurzelläuse, Brombeermilbe, Erdbeermilbe, Ameisen
300 g frischen Rainfarn (ist botanisch kein Farn) in 10 Ltr. heißem Wasser einweichen unverdünnt spritzen gegen Läuse und Milben. Kann mit Schachtelhalmbrühe gemischt und gegen Ameisen gegossen werden.
Oder: 100 Gramm getrockneten Rainfarn, die Blätter von den Stielen streifen und die Blüten abschneiden.
In einen Topf geben und mit 1 Liter Wasser aufgießen, eine halbe Stunde kochen. Dadurch lösen sich ätherische Öle und Bitterstoffe, die viele Schädlinge vertreiben.
Nach dem Abkühlen den Sud durch ein Sieb oder Tuch gießen. In einem Einweckglas hält sich der Sud mehrere Monate.
Für die Anwendung wird der hochkonzentrierte Sud mit Wasser gemischt. Das Verhältnis ist je nach Stärke des Befalls unterschiedlich. Bei geringerem Befall reicht ein Verhältnis von 1:10 (ein Teil Sud zu zehn Teilen Wasser) aus. Bei einem größeren Befall ist ein Verhältnis von 1:6 zu empfehlen.
Teebaumöl gegen Blattläuse: 20 Tropfen Teebaumöl, 1 Liter Wasser, Dispersitionsmittel für Öl-in-Wasser.
Das ätherische Öl ist für Menschen gut, wirkt aber auf Läuse aller Art tödlich. Damit sich das Öl in Wasser auflöst, ist die Zugabe eines Dispersitionsmittels erforderlich, das in jeder Apotheke erhältlich ist. Unverdünnt darf Teebaumöl auf keinen Fall ausgebracht werden, weil das die Pflanzen nicht überstehen.
Wurmfarn/Adlerfarn: Gegen Blatt-, Schmier- Blut- Woll- und sogar Schildläuse. Auch für Zimmerpflanzen geeignet.
100 g frische Farnblätter in 0,5 Ltr. Wasser in einen Kochtopf zugedeckt mit dem Wasser eine Stunde bei niederer Temperatur köcheln. Abkühlen, abseihen, mit 0,5 Ltr. Wasser verdünnen dann Spritzen.
Auf den Gartenboden gegossen wirkt es gegen Schnecken.
Jauche: 10 Liter Wasser, 1 kg frischer Wurmfarn bzw. 150 g getrockneter Wurmfarn einweichen. Nach 2 Wochen ist die Gärung abgeschlossen und die Jauche fertig.
Die Jauche 1:10 verdünnt kann mit ins Gießwasser gegeben werden und über die Pflanzen gegossen, oder über den Boden sprühen. An Stellen wo Schneckenfraß herrscht, um die Pflanzen kreisförmig herum gießen.
Giftig für Mensch und Tier: Vor allem seine Rhizome und Stiele gelten als äußerst giftig!
Knoblauch gegen Krankheiten und Schädlinge
Knoblauchtee: 50 g frischen Knoblauch kleinhacken und mit 1,5 Liter kochendem Wasser übergießen, mindestens 30 Minuten ziehen lassen dann abseihen. Nach dem Erkalten kann der Tee als Spritzmittel verwendet werden. Bei Bedarf wiederholen. Das Knoblauchmittel hilft auch bei Maden- und Milbenbefall, sowie gegen Raupen und Schnecken. Am besten dunkel und kühl aufbewahren, bis der Tee im Garten gebraucht wird.
Pflanzen wie Rittersporn, Rosen, Phlox und Gurken freuen sich in der Regel sehr über den stärkenden und schützenden Knoblauchtee. Spritzen Sie diesen am besten im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnt auf die Pflanzen. So bekommt man Krankheiten wie Mehltau in der Regel in den Griff.
Pflanzenstärkung: Algan: Der konzentrierte Extrakt aus der Braunalge (Ascophyllum nodosum) stimuliert Keimung und Bewurzelung von Aussaaten und Stecklingen, steigert den Ertrag und verbessert Erntequalität und Lagerfähigkeit.
Algan: Wachstumshilfe enthält viele wichtige Spurenelemente, Vitamine, Hormone, Enzyme, Aminosäuren und Proteine. Es ist für alle Kulturen geeignet und wird viermal im Jahr angewendet.
Blattläuse
Schmierseife und Spiritus gegen Blattläuse
Schmierseifenlösung: 30 g Schmierseife (ideal ist Goldschmierseife) 1 Liter Wasser.
Schmierseife mit heißem Wasser übergießen und aufrühren. Nachdem dem abkühlen spritzen. Gegebenenfalls wiederholen.
Besonders wirksames Anti-Läusemittel: Gegen Blut-, Schild- und Wollläuse und zusätzlich auch noch gegen den echten Mehltau anwendbar.
Herstellung: 2 Teelöffel Alkohol (alternativ Bio-Spiritus) 1 Liter Schmierseifen-Lösung.
Alkohol oder Bio-Spiritus mit der Schmierseifen-Lösung verrühren und spritzen.
Natron und Kernseife gegen Blattläuse
1/2 Teelöffel Natron 1 Liter Wasser, 1 Teelöffel Speiseöl für die Haftfähigkeit (z.B. Sonnenblumenöl) 1/4 Teelöffel geriebene Kernseife, 2 Teelöffel Alkohol (alternativ Bio-Spiritus).
Kernseife so fein wie möglich verreiben und im Wasser vollständig auflösen. Jetzt das Öl hinein. Der Alkohol gegen die schwierigeren Läuse kommt erst kurz vor dem Spritzen dazu, damit er vorher nicht verdunstet, dann spritzen.
Gegen Ameisen:
Natron und Puderzucker 1:1 mischen und dort streuen wo sie stören.
Zitronenschalen 10 Tage in Wasser einweichen, dann Sprühen.
Gegen Schnecken: Zimt, Chili und Steinmehl mischen und streuen.
                        Gegen Mehltau- und Sternrußtau, Natron
Gegen diese Pilzerkrankungen gibt es drei verschiedene Mittel mit Natron.
Rosen: 2 Teelöffel Natron 1 Liter Wasser vermischen und die Rosen alle 10 Tage spritzen.
Rosen: 2 TL Natron, 1 Liter Wasser 1 TL Rimulgan (Emulgator aus Teebaumöl siehe Bild) 1 EL Sojaöl
Das Öl mit dem Emulgator Rimulgan vermischen. Für bessere Verbindung evtl. etwas erwärmen, in einem Wasserbad. Im anderen Gefäß Natron mit Wasser mischen, dann langsam in das Öl einrühren. Rühren, bis sich eine milchige Mischung ergibt. Dann spritzen, vor Gebrauch schütteln. Spritzung alle 10 Tage.
Mit Wasser gegen Läuse
Die Läuse mit dem Wasserschlauch morgens von den Pflanzen abspritzen.
Morgens sind die Pflanzen noch kühl und trocknen dann schnell ab.
Mehltau an Rosen:
Sobald man die ersten Mehltau-Flecken auf den Blättern entdeckt, sollten diese rausgeschnitten und entsorgt werden.
Gegen echten Mehltau
Wasser-Milch-Backpulver-Gemisch ist Stärkungsmittel für Rosen:
im Verhältnis 1:9: Für 1 Ltr. Spritzbrühe 900 ml Wasser, 100 ml Frischmilch (Vollmilch keine Magermilch), 1/2 Päckchen Backpulver, die Mischung gut durchrühren, bis es nicht mehr schäumt.
Pflanze nass einsprühen, meistens sind die Neutriebe befallen.
Bei akutem Befall alle 2-3 Tage spritzen, damit der Pilz wirklich nachhaltig bekämpft wird.
Kranke Blätter werden zwar nicht mehr gesund, aber es stoppt sofort den weiteren Befall.
Wirkt auch an anderen Pflanzen gegen Pilzbefall
Die Milchsäure in Verbindung mit dem im Backpulver enthaltenen Natriumhydrogencarbonat stoppt den Befall sofort.
Wird diese Mischung regelmäßig angewandt, lässt sich der Befall gut in Grenzen halten, wenn sofort bei den ersten Symptomen gespritzt wird.
Eventuell werden bessere Ergebnisse mit Natron anstatt Backpulver erzielt, da in Backpulver oft noch einige andere Stoffe enthalten sind. Natron (Kaliumhydrogencarbonat) ist übrigens ein völlig harmloser Stoff.
Man kann auch die Ackerschachtelhalmbrühe anstelle des Wassers zum Ansetzen nehmen und für je einen Liter Spritzbrühe ca. einen halben Teelöffel Natron (Natriumhydrogencarbonat) dazu geben.
Durch die Kieselsäure des Schachtelhalms wird die Wirkung gegen Krankheiten leicht erhöht.
Milch: Forscher haben herausgefunden, dass die Mikroorganismen, die in Milch enthalten sind, gegen den Pilz ankämpfen. Zudem wird die Pflanze nachhaltig gestärkt, da sich in Milch Natriumphosphat befindet, welches sich positiv auf die Abwehrkräfte auswirkt. Einfacher, effektiver und vor allem biologischer kann die Mehltau-Bekämpfung kaum sein!

Gegen Monilia: 300 gr. Meerrettich mit 10 Ltr. heißem Wasser übergießen und 24 Std. stehen lassen. Unverdünnt während der Blüte spritzen
Apfelwickler biologisch bekämpfen
Rainfarn gegen Apfelwickler-Larven. Regelmäßig aufgetragen auf Borke und Blätter, erfährt der Obstbaum eine nachhaltige Stärkung und entwickelt eine natürliche Resistenz gegen die Schädlinge. Zubereitet wird die Brühe, indem 5 Gramm getrockneter Rainfarn in 1 Liter Wasser für 15 Minuten aufkochen. Nach dem Erkalten noch abseihen und fertig ist das natürliche Bekämpfungsmittel. Sofern Rainfarn nicht im eigenen Garten gedeiht, hält der Fachhandel die Pflanze in getrockneter Form zum Erwerb bereit.

Madex Max: Eine biologische Bekämpfung mit Granulosevirus-Präparaten (zum Beispiel "Madex Max") ist sehr wirksam, wenn man die frisch geschlüpften Raupen auf dem Weg vom Ei zur Frucht erwischt. Da diese Wanderung nur wenige Tage dauert, ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Hier hilft die Pheromonfalle, denn damit lässt sich der Flughöhepunkt der Falter ermitteln. Er liegt je nach Klimazone und Witterung zwischen Mitte Mai und Mitte Juni.
Das Granulosevirus-Konzentrat wird in einem Sprühgerät mit Wasser verdünnt und anschließend in die Krone des Apfelbaums gesprüht. Achten Sie darauf, alle Blätter und Triebe gründlich zu benetzen
Mischen Sie das biologische Präparat genau nach Packungsanweisung an. Es wirkt speziell gegen Apfelwickler, ist für Bienen, Nützlinge und andere Lebewesen ungefährlich und wird auch im ökologischen Landbau verwendet.
Mit Hilfe einer herkömmlichen sauberen Gartenspritze bringt man das Gemisch aus und sprüht den kompletten Baum gründlich damit ein. Weil die Larven den Wirkstoff des Granulosevirus-Präparats direkt aufnehmen müssen, bevor sie sich in die Früchte bohren, und weil regelmäßig neue Tiere schlüpfen, muss man die Anwendung drei Mal im Abstand von etwa acht Tagen durchführen.
In warmen Sommern und milden Regionen entwickelt sich eine zweite Generation. Deshalb wiederholt man die Prozedur ab Ende Juli/Anfang August. Rechtzeitig aufgehängte Klebefallen geben erneut Aufschluss über den Grad des Befalls und den richtigen Spritzzeitpunkt. Vorbeugend können Sie von Mitte Mai bis Anfang September Raupenleimringe gegen emporkriechende Schädlinge am Stamm des Apfelbaumes anbringen.
Stellt sich trotzdem ein Befall ein können Sie mit einem biologischen Spritzmittel gegen die Larven spritzen (z. B. Granupom Apfelmadenfrei)
Befallene Äpfel unbedingt vernichten! Nicht auf den Kompost!

Weitere Spritzmittel:
Xentari Raupenfrei ist ein biologisches Spritzmittel, dessen Wirkstoff durch nützliche Mikroorganismen erzeugt wird. Es wirkt ganz gezielt gegen schädliche Schmetterlingsraupen, wie z. B. Buchsbaumzünsler, Frostspanner, Kohlweißlinge und Traubenwickler.
Xentari wirkt gegen jüngere und ältere Buchsbaumzünslerraupen. Ein früher Einsatz von Xentari Raupenfrei erhöht den Erfolg der Bekämpfung.
Nemapom: Das biologische Mittel reduziert nach der Obsternte das Aufkommen der nächsten Generation  an Apfelwicklern. Dabei kommen Nützlinge zum Einsatz, die bis zu 90 Prozent der auf einem Obstbaum lebenden Larven vernichten. Auftragen als Spritzmittel oder im Streichverfahren ab Ende September, begeben sich die winzig kleinen Fadenwürmer auf die Jagd. 10 ml Nemapom kosten rund 16 Euro und reichen aus für 3 Obstbäume oder 20 Spalierpflanzen.
Raupenfrei von SBM / Bayer Garten
Bayer Garten Raupenfrei ist ein Spritzmittel gegen beißende Schädlinge an Obst und Weinreben mit Kontakt- und Fraßwirkung.
Raupenfrei wirkt spezifisch durch eine vorzeitige Einleitung der Häutung der Schadraupen, wobei die Larvenentwicklung bereits im Ei beeinflusst wird (ovizide Wirkung).
Das Spritzmittel erfasst alle Eier und Larven und ist trotz seiner guten Wirkung besonders schonend bei Nützlingen. Auch die Bienen werden nicht gefährdet.
Anwendungsgebiet: Gegen Apfelwickler, Fruchtschalenwickler, Frostspanner, Obstbaum-Miniermotten, Traubenwickler.
Zurück zum Seiteninhalt