Pfirsich vor dem Schnitt, nach dem Schnitt, Kursteilnehmer



Kampf gegen invasive Fruchtfliegen
Die europäische Obst- und Gemüseproduktion langfristig
und ohne den Einsatz von Pestiziden vor Schädlingen zu schützen: Diesem Ziel
widmet sich ein Forschungsprojekt, das von der EU mit sieben Millionen Euro
gefördert und von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) koordiniert wird.
Vom 18. bis 20. Januar 2023 kommen
Forscher aus ganz Europa in Gießen zusammen, um auf Einladung des
JLU-Insektenforschers Prof. Dr. Marc F. Schetelig das Projekt REACT (Rapid
elimination of invasive agricultural insect pest outbreaks by tackling them
with Sterile Insect Techniques programs) offiziell zu starten. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten einen Leitfaden für die
Schädlingsbekämpfung entwickeln, der in der Lage ist, Ökosysteme und
biologische Vielfalt zu schützen und gleichzeitig die Lebensmittelsicherheit zu
verbessern.
Bei der offiziellen Begrüßungsveranstaltung am Donnerstag, 19. Januar 2023, um 9 Uhr werden die Verbundpartner das Netzwerk und die Ziele vorstellen. Unter anderem werden die Teilnehmenden von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee begrüßt. Tagungsort ist das Hotel Steinsgarten, Hein-Heckroth-Straße 20 in Gießen. Es werden insgesamt 50 Gäste aus 15 Ländern erwartet.
Bei der offiziellen Begrüßungsveranstaltung am Donnerstag, 19. Januar 2023, um 9 Uhr werden die Verbundpartner das Netzwerk und die Ziele vorstellen. Unter anderem werden die Teilnehmenden von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee begrüßt. Tagungsort ist das Hotel Steinsgarten, Hein-Heckroth-Straße 20 in Gießen. Es werden insgesamt 50 Gäste aus 15 Ländern erwartet.
Sterile Männchen
Das Projekt setzt auf die so genannte
Sterile-Insekten-Technik, die auch zur Bekämpfung der Orientalischen
Fruchtfliege (Bactrocera dorsalis) und der Pfirsichfruchtfliege (Bactrocera
zonata) angewendet werden soll. Sie zählen zu den bedeutendsten schädlichen
Fruchtfliegenarten weltweit und können die Obst- und Gemüseernte in betroffenen
Ländern massiv gefährden. „Als Vorlage für die neue
Bactrocera-Bekämpfungsstrategie dient uns die Mittelmeerfruchtfliege“,
erläutert Koordinator Prof. Dr. Marc Schetelig, Leiter der Abteilung Insektenbiotechnologie
im Pflanzenschutz an der JLU. Mit dieser Art wurde die sogenannte
Sterile-Insekten-Technik (SIT) seit langem etabliert und findet breite
Anwendung im Feld.
Die Grundidee der SIT ist es, durch die Freilassung von sterilen, also unfruchtbaren, Artgenossen die Fortpflanzungskapazität einer bestimmten Spezies zu minimieren. Dafür wird das Schadinsekt in großen Mengen gezüchtet, sterilisiert und anschließend in den betroffenen Gebieten freigelassen. Paaren sich die Weibchen im Feld dann mit einem unfruchtbaren Männchen, bleibt der Nachwuchs aus und die Population verkleinert sich. Die Freisetzung von rein männlichen Populationen in SIT-Programmen ist weitaus effektiver als sogenannte „Bisexual releases“ - also das Freilassen von sterilen Männchen und Weibchen gleichzeitig.
REACT zielt damit auf die Entwicklung langfristiger, umweltfreundlicher Strategien und neuartiger, nachhaltiger Instrumente zum Schutz der europäischen Obst- und Gemüseproduktion ab. Das Projekt will ganzheitlich vorgehen, um die Kapazitäten zur Vorbeugung, Identifizierung, Überwachung und Bekämpfung der Schädlinge zu verbessern. Um die Invasionsrisiken zu bewerten, wird REACT die wichtigsten Faktoren und Treiber für frühe Invasionsprozesse, die Quellen und die Dynamik der eindringenden Populationen sowie geeignete Hotspots für die Ansiedlung von Arten in Verbindung mit der Analyse der potenziellen ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen von Invasionen beschreiben.
Die Grundidee der SIT ist es, durch die Freilassung von sterilen, also unfruchtbaren, Artgenossen die Fortpflanzungskapazität einer bestimmten Spezies zu minimieren. Dafür wird das Schadinsekt in großen Mengen gezüchtet, sterilisiert und anschließend in den betroffenen Gebieten freigelassen. Paaren sich die Weibchen im Feld dann mit einem unfruchtbaren Männchen, bleibt der Nachwuchs aus und die Population verkleinert sich. Die Freisetzung von rein männlichen Populationen in SIT-Programmen ist weitaus effektiver als sogenannte „Bisexual releases“ - also das Freilassen von sterilen Männchen und Weibchen gleichzeitig.
REACT zielt damit auf die Entwicklung langfristiger, umweltfreundlicher Strategien und neuartiger, nachhaltiger Instrumente zum Schutz der europäischen Obst- und Gemüseproduktion ab. Das Projekt will ganzheitlich vorgehen, um die Kapazitäten zur Vorbeugung, Identifizierung, Überwachung und Bekämpfung der Schädlinge zu verbessern. Um die Invasionsrisiken zu bewerten, wird REACT die wichtigsten Faktoren und Treiber für frühe Invasionsprozesse, die Quellen und die Dynamik der eindringenden Populationen sowie geeignete Hotspots für die Ansiedlung von Arten in Verbindung mit der Analyse der potenziellen ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen von Invasionen beschreiben.
Von: idw/Uni Gießen